Hildegard - Deutsch

118 Bogø zeigte mir einmal ein Foto, das kurz nach der Befreiung in Igels Bar in Studiestræde aufgenommen wurde. Sie sehen mehrere Wider- standskämpfer und einige Mitar- beiter. Bogø sagte, dass es in mehreren Büchern reinen Unsinn darüber gebe, wer auf diesem Foto zu se- hen sei. Erik Stærmose ist der Mann mit dem leicht spitzen Kinn. Erik Stærmose erzählte mir, dass er über Dragør hinüberfahren würde, aber man müsse nur den richtigen Fischer und die richtige Zeit finden. Er hatte eine Vereinbarung mit einer jüngeren Dame getroffen, die in Dragør am Nordstranden ein Sommerhaus besaß. Marinesoldaten, die die Fischer in Dragør kannten, würden Bescheid geben, wenn er überfahren würde. Ausnahmsweise fängt Hildegard an zu lachen und ich sehe ein wenig überrascht aus. „Jetzt werden Sie eine tolle Geschichte hören. Roda Hoffmann war die Schwiegertochter von Karl Hoffmann, der die Firma „Karl Hoffmann & Søn“ besaß. Auf Uniformen spezialisierter Herrenausstatter und Lieferant des königlichen Haushalts. Es hatte etwas damit zu tun, dass sie das Unternehmen eini- ge Zeit nach dem Krieg übernehmen musste, als auch ihr Mann starb. Nun, sie lebte im Sommer in Dragør und Erik Stærmose erzählte mir, dass es in der Nähe eines kleinen Leuchtturms lag. Natürlich hatte er einen Tarnnamen und trug Zivilkleidung. Offiziell war er ein Freund ihres Sohnes, wenn jemand danach fragte. Roda Hoffmann war fest- lich und liebte es, Menschen zu sehen. Sie lud ihre Freunde aus Kopenhagen ein und es gab große Partys. Oft mehrere Tage hintereinander. Die Deutschen wurden kaum wahrgenommen. Roda Hoffmann erzählte später, dass es erst 1944 dazu kam, dass Villen und Sommerhäuser in der Umgebung z. B. für die Be- herbergung beschlagnahmt wurden. Piloten der Luftwaffe.

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