Hildegard - Deutsch
119 Erst im Dezember 1943 kam die Gestapo. Doch in der „Villa Blå Hane“ am Hafen selbst befanden sich deutsche Küstenwachen. Erik sagte, dass er leider nach 14 Tagen nach Schweden geschickt wurde. Roda war in jeder Hinsicht festlich. Sie lebte von fünf Trägern am Tag, aufgestockt mit etwas stärk- erer Ware. Bogø erzählte mir, dass er von Einheimischen von Roda Hoffmann gehört hatte. Ob- wohl sie auf dem Land lebte, kam sie mit mehreren anderen in Dragør zusammen. Vi- ele, viele Jahre lang war von der festlichen Frau Hoffmann am Nordre Tangvej die Re- de, mit der er eine Party besucht hatte. Frau Hoffmann hat sich viele „Spiele“ ausge- dacht. Man musste den Weg zum Strandhotellet finden und als Preis gab es ein paar Getränke, und bei der Rückkehr wurde man erneut belohnt. Leider habe ich sie selbst nicht getrof- fen, aber Bogø erzählte mir, dass er Erik Stærmo-se in Hellerup besucht hatte, wo er hoch oben in einer Wohnung mit direktem Blick auf den Öresund und Schweden wohn- te. In seinen älteren Tagen wollte er am Wasser sein und dort, wo er unzählige Male die Meerenge nach Schweden überquert hatte. Nun, aber Roda Hoffmann organisierte Sackhüpfen auf dem Strandstien, und Erik erzählte, dass sie, als sich die Verhältnisse nach dem Krieg wieder normalisierten, gew- usst habe, dass sie gemietete Touristenbusse durch Kopenhagen geschickt habe, um die Freunde in Dragør abzuholen. Selbstverständlich sorgte sie auch für den Heimtransport. Erik Petersen hatte mir erzählt, dass er und Erik Stærmose illegal für Peter Fyhn zwis- chen Schweden und Dänemark gesegelt waren. Sie fuhren auch mit den Schnellbooten Pimp I und II. Beide sagten, es sei in Ordnung, sie seien schnell, aber sie machten so viel Lärm, dass sie oft auf kleinere Boote zurückgreifen mussten. Einmal, als sowohl Erik Petersen als auch Erik Stærmose bei Ihrem Vater waren, saßen sie da und stießen „dreimal Erik“ an. Es war keine langweilige Gesellschaft, und ich muss zugeben, dass sie festlicher waren als die Männer, mit denen ich geheiratet oder mit denen ich zusammengelebt habe. Ich habe auch Detective Roland Olsen ein paar Mal getroffen. Von 1943 bis 1945 war er SOE-Agent und SOE-Ausbilder in England. Als Roland Olsen zur Polizei in Däne- mark zurückkehrte, bekam er einige der schwierigen Fälle. Er war geschickt und unter anderem deshalb konnten seine Kollegen ihn nicht mögen. Im Vergleich zu ihm wirkten die Kollegen etwas langweilig. Roland Olsen kannte auch viele und er hat Ihrem Vater bei Ermittlungen geholfen, erzählte er mir.
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