Hildegard - Deutsch

134 Ich muss sagen, dass es im Laufe der Jahre sehr problematisch war, eine Tochter zu sein. Es kann durchaus sein, dass ich mit meinen Aussagen jetzt etwas falsch spiele. Aber es besteht kein Zweifel, dass ich ein Wunschkind war. Daran kann ich mich noch aus meiner Jugendzeit erinnern. Das hat mir meine Mutter schon oft erzählt. Meine Mutter hatte eine gewisse Distanz zu ihren Enkelkindern. Es fiel ihr schwer, dass meine Kinder ihre Großmutter sehr mochten. 1994. Isabella feiert ihren zweiten Geburtstag. Oma Hildegard schaut zu. Sie war superglücklich, dass sie eine Tochter hatte und dass ich zweifellos ein Wunsch- kind war. Dennoch gab es im Laufe meiner Erziehung viele schwierige Phasen und Situationen. Viele Herausforderungen. Weil es für mich nicht immer einfach war. Meine Kinder waren sehr glücklich mit ihrer Großmutter. Es passte meiner Mutter nicht, dass sie gerne bei ihrer Großmutter waren. Schließlich wusste ich nicht wirklich, was meine Mutter alles durchgemacht hatte. Aber später in meinem Erwachsenenleben bekam ich ein viel umfassenderes Verständnis dafür, was sie tatsächlich durchgemacht hatte. Ich erinnere mich, dass ich als Kind und später in meinem Erwachsenenleben versucht habe, meine Mutter ein wenig über ihr Leben zu befragen. Im Zusammenhang mit Krieg und so weiter. Aber viel habe ich nie erfahren. Sie konnte nicht wirklich darüber reden. Weil es zu stark für sie war. Aber ich habe es versucht, und leider hat sie mir sehr wenig erzählt. Darin liegt aber auch, dass sie so viel Schreckliches und Schreckliches ertragen musste. Und es wurde nie bearbeitet. Schließlich hat meine Mutter nie Krisenhilfe oder psychologische Hilfe erhalten. Deshalb habe ich heute als Erwachsener viel Verständnis für die Probleme, die es gab. Und die Herausforderungen, die ich als Kind mit ihr hatte.

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