Hildegard - Deutsch

150 „Ja, gleich nach der Geburt meiner Schwester haben sie das Haus am Jetsmarkvej 1 an der Ecke Brønderslev Alle gekauft. Zeitweise hatte die Villa die Adresse Brønderslev Alle 71A, wo sich auch ein Eingang befand. Meine Eltern beantragten die Erlaubnis, neben der Straße einen Blumenverkauf einzurichten. Sie holten jeden zweiten Tag neue Waren bei Grønttorvet ab, bauten aber auch selbst ein wenig im Garten an, der verkauft wurde. Ich möchte Ihnen von der „Eselfarm“ erzählen, die mein Vater im Sommer 1971 ge- kauft hat. Es ist eigentlich falsch, sie „Eselfarm“ zu nennen. Als wir es kauften, hieß es „Kartoffelgården“. Warum heißt das Anwesen heute Æselgården, nachdem Sie es 1977 verkauft haben? „Wir haben das Grundstück vom Kartoffelhändler Knud Larsen aus Tømmerupvej ge- kauft. Er hatte Wohn-, Lager- und Pferdeställe gebaut. Die Sache mit der Kartoffelbrühe entsprach nicht ganz dem, was in den Zeitungen stand. Als Räume hatte er ein Lager- haus mit mehreren Räumen eingerichtet. In der Scheune lebten viele türkische Gastar- beiter. Jeden Morgen fuhren sie gemeinsam mit dem Bus nach Kopenhagen. Als wir das Grundstück kauften, kamen die Türken mit. Offiziell durften in diesen Zimmern nur Menschen wohnen, die auf dem Bauernhof arbeiteten.“ Sie hatten sowohl einen Pflanzenverkauf, eine Maschinenstation, eine Zimmervermie- tung als auch einen Pferdestall? „Ja, das alles und es hat dazu beigetragen, dass es meiner Mutter schlecht ging. In den Räumen der Scheune schlossen sie verschiedene Elektrogeräte an. Toaster, Kochfelder, Heizgeräte usw. Fast täglich, frühmorgens oder abends, klopften sie und sagten, „die Korken seien weg“. Das Stromsystem war nicht für den großen Verbrauch ausgelegt. Ich selbst wohnte in einem kleineren Gebäude in der Nähe des Hauptgebäudes. Offiziell war es eine Garage. Ich konnte hören, wie mein Vater und meine Mutter sich gegenseitig zuriefen. Meine Mutter dachte, die ganze Sache sei noch schlimmer. In dieser Zeit waren wir beschäf- tigt. In Søvang wurde die Kanalisation fertiggestellt und für ganzjährige Bauarbeiten freigegeben. Wir waren fast rund um die Uhr mit unseren Maschinen im Einsatz. Wir hatten 3-4 Maschinen und zwei Leute beschäftigt.“ Wie hieß das Unternehmen? „Wir hießen Søvang Machine Station und Landschaftsgärtner Ejler Hansen. Wir hatten zwei Telefone, um die sich unsere Mutter kümmerte, während sie Blumen und Pflanzen verkaufte. Wir hatten 7-8 Pferde, die man mieten konnte. Ich bin selbst sehr wenig geritten, dafür war keine Zeit, aber meine Schwester hatte sich ein eigenes Pferd ge- kauft.

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