Hildegard - Deutsch

153 Meine Mutter wollte nicht, dass meine Großmutter sich einmischte. Es war ein bisschen schade, aber so endete es fast jedes Mal. Warum heißt es heute „Æselgården“ und nicht wie ursprünglich „Kartoffelhof“? „Es war Carl Henning Gress, der gleichzeitig mit Pferden die Esel Pedro und Carlos kaufte. Er nannte den Hof Æselgården, gleich nachdem er den Hof 1977 von unserem Vater gekauft hatte. Wir zogen nach Skolevej 11. Mein Großvater, Ernst Hansen, starb 1976. Als er starb, versuchten wir, Kontakt zu seiner Freundin Hedvig aufzunehmen, die in Schottland Urlaub machte. Aber es gelang nicht. Wir warteten auf die Beerdigung. Sie hat es nicht nach Hause geschafft. Meine Mutter konnte das alles auf dem Fælledvej nicht bewälti- gen. Es war zu viel mit den Gastarbeitern. Als sie kamen, sagten sie „Boss, Boss“, als die Sicherungen wieder durchgebrannt waren. Oftmals hatten sie defekte Elektrogeräte an einer Recyclingstation eingesammelt und gleich alles gleich in die Tat umgesetzt. Sie halten sich lieber mit Heizkörpern warm, als noch mehr Kleidung anzuziehen. Oft liefen sie einfach in Unterwäsche herum, während der Rest von uns etwas Wär- meres angezogen hatte. Es gab viele Anrufe mit Bestellungen. Mein Vater und ich und die beiden Leute fuhren ununterbrochen, u.a. in Søvang mit den großen Baggern. Es ist zu viel passiert. Sie wollte sich scheiden lassen und zog in eine Wohnung in der Tycho Brahes Allé in Sundby. Danach lernte sie Henry kennen. Wir haben sie besucht, aber meine Kinder waren nur manchmal bei uns. Sie waren auch klein und es schien, als hätte sie kein wirkliches Interesse daran.“ Ist Ihre Mutter 2010 nach Dragør zurückgekehrt? „Ja, meine Schwester hat ihr eine Wohnung in Rødtjørnen besorgt. Sie hat sich wirklich darüber gefreut. Die Wohnung musste gerade renoviert werden und sie blieb 14 Tage hier bei mir. Es lief sehr gut. Sie hat hier im Wintergarten geschlafen. Es waren erst zwei Wochen und als sie älter wurde, wurde sie viel netter. Eine gute Mutter, und ich hatte sie sicherlich nicht mehr so in Erinnerung, als ich jünger war. Sie hatte eine Wohnküche, eine Terrasse, ein Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad. Insbesondere erwähnte sie oft die großen Fenster. Die Wohnung, die sie in Øster- bro hatte, befand sich im Wohnzimmer. Es war etwas dunkel, und dann schaute sie direkt hinüber zu einem großen Büroge- bäude, in dem sich ein Rechenzentrum befand. In Rødtjørnen war es mehr Licht. Sie bekam ein kleineres Zimmer, aber das war ihr egal.

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