Hildegard - Deutsch

154 Ich habe sie oft besucht und sie erzählte mir, dass sie gerne an Wochentagen nach Eng- gården kommt. Hier lernte sie andere ältere Menschen kennen. Sie machten Gymnastik, spielten Karten und tranken Kaffee. Sie wollte in Form bleiben. Sie sprach immer noch mit Akzent, aber ich weiß nicht, was sie antwortete, als jemand fragte, woher sie käme. Wir sprachen darüber, dass sie sofort den Sender wechselte, wenn im Fernsehen etwas über den Krieg lief. Sie konnte es nicht ertragen, es zu sehen oder zu hören. In der Ta- gesstätte erlitt sie auch eine Gehirnblutung. Lisabet und ich wurden gerufen und uns wurde gesagt, dass sie ins Sundby Krankenhaus gebracht worden sei. Du weist wo es ist? Heute heißt es Amager Hospital. Sie wurde gescannt und man konnte sehen, dass es falsch war, und sie wurde ins Glos- trup Krankenhaus verlegt. Ich besuchte sie und hielt ihre Hand. Als ich sagte, dass es Flemming ist, spürte ich einen leichten Druck in meiner Hand, aber wir konnten nicht reden. Sie starb in Glostrup. Sie hat ziemlich viel Geld hinterlassen, und ich denke, es muss eine Entschädigung aus dem Haus in ihrer Stadt gewesen sein, aber sie hat nie darüber gesprochen. Ich bin mir auch nicht sicher.“ Hatten Sie schon einmal darüber gesprochen, wo sie begraben werden sollte? Sie sagte immer, dass sie nicht mit unserem Vater und unseren Großeltern im Familien- grab liegen sollte. Sie wollte in „Das Unbekannte“ mitspielen. Ja, so nannten sie damals das, was man heute das Gemeinschaftsgrab nennt. Ich erzählte meinen Söhnen von un- serem Besuch. Sie finden es spannend und wie sie sagen, hat unsere Großmutter nichts über ihre Vergangenheit gesagt. Sie wussten, dass man danach nicht fragen sollte, und als jüngere Menschen hatte man auch andere Interessen, als den Großeltern beim Reden zuzuhören. Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen unter anderem von Børge erzählt habe, mit dem sie zusammenlebte? in einem Haus in Tisvilde und später in einer Wohnung in Østerbro bei Ryparken. Es war ihre letzte Freundin, mit der sie auch im Strødamvej lebte. Obwohl er von ihr in eine andere Wohnung gezogen war, sahen sie sich. Er wurde schwer krank und landete im Hospiz. Es war nicht weit von ihrem Wohnort entfernt. Sie konnte in ca. 15 Minuten dorthin laufen. 20 Minuten. Sowohl Lisabet als auch ich haben ihn auch besucht.“

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