Hildegard - Deutsch
20 Die Flugrouten. Die ersten Flüchtlinge kamen am 15. Februar 1945 nach Dänemark, zunächst nach Südjütland. Im März 1945 kamen die ersten Flüchtlinge nach Kopenha- gen. Viele Tausende kamen nach Kopenhagen und viele befanden sich bei der Kapitula- tion noch in Freehaven. Am 5. Mai 1945 waren auch mehrere Schiffe mit Flüchtlingen auf dem Weg nach Frihavnen. Viele Familien wanderten Ende der 1960er Jahre aus, und nach dem Beitritt Polens zur Europäischen Union wanderten auch Kinder ehemaliger Einwohner aus. Der Rest starb an Altersschwäche. Polen kamen aus verschiedenen Orten nach Sepopol. Aus Litauen, Zentralpolen, Weißrussland und Russland handelte es sich überwiegend um Repatriierte aus dauerhaft von den Russen besetzten Gebieten. In den Jahren 1947-1948 kamen Ukrainer aus dem Bieszczady-Gebirge im Rahmen der „W-Aktion“ von Südosten nach Sepopol. Etwa 200 ukrainische Familien ließen sich in Sepopol und den umliegenden Dörfern nieder. Darunter auch das Haus, in dem Hildegard Jordan mit ihm gelebt hatte „Eltern, die einer ukrainischen Familie zugeteilt wurden, die 1948 unter Zwang nach Sepopol gebracht worden war“, schließt Grzegorz Borowski. Hildegard fährt fort: „Unterwegs übernachteten wir längere Zeit in einer Fabrik in der Stadt Stutthof. Niemand hatte eine Ahnung, dass es in der Nähe dieser Stadt ein Kz- Lager gab, in dem unter anderem waren dänische Gefangene gewesen. Bekannt war lediglich, dass es ein Arbeitslager für Häftlinge gab, die sich in irgendeiner Weise gegen die Behörden aufgelehnt hatten. Ende März zogen wir weiter nach Danzig, wo meine Mutter und ich bei einer Tante einzogen. Während unseres Aufenthalts in Danzig besuchten wir das Grab meines Vaters.
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