Hildegard - Deutsch

32 Plan des kommandanten F. Nilsson aus dem Jahr 1945. Blick nach Westen. Unten rechts befindet sich das Wachhaus und die Garage. Oben rechts sieht man das lange Gebäude entlang des Fælledvej, in dem Hildegard bei ihrer Ankunft im April 1945 un- tergebracht war. Links befinden sich die Gebäude mit den technischen Einrichtungen, die zunächst vom Rest des Lagers abgeschottet waren. Hildegard fährt fort: „Bedauerlicherweise hatte die deutsche Besatzung das Lager ver- lassen, bevor dänische Widerstandskämpfer am 6. Mai 1945 die Bewachung übernah- men, und schloss sofort alle Ausgänge. Es gab Personal der Widerstandskompanie B4 und B5, das aus Sundby kam. Das wusste ich erst später und der Versuch, mit den Wachen zu reden, war völlig aussichtslos. Sie antworteten nicht. Die Wachen hatten strikte Anweisung, unter keinen Umständen mit den Flüchtlingen in Kontakt zu kommen. Es gab jedoch eine Ausnahme. Ein Widerstandskämpfer sei auf die junge, gutaussehende Frau aufmerksam geworden, wie er sagte. Es gelang uns, ein kleines Gespräch miteinander zu führen, und mir wurde gesagt, dass er sich sofort sehr in mich verliebt hatte. Die Lager mit deutschen Flücht- lingen bestanden in der Regel zu 50 % aus Frauen, zu 35 % aus Kindern und der Rest bestand ausschließlich aus jungen Männern unter 15 Jahren oder älteren Männern über 60 Jahren. Später wurde mir gesagt, dass 245.000 deutsche Flüchtlinge nach Dänemark gekommen seien und ca. 90.000 in den Großraum Kopenhagen. Als wir in den 14 Gebäuden am meisten im Lager waren, waren es insgesamt 350 Leute.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDg2ODc=