Hildegard - Deutsch

50 Zwischen den beiden Gebäuden und rund um das gesamte Lager befand sich Stachel- draht. Die im Einsatz befindliche dänische Polizei ging gegenüber uns Flüchtlingen auf eine ganz andere Art und Weise hart vor.“ Das Straflager befand sich am Nordre Dragør Vej 160. Die aus Holz gebauten Frauen- baracken befanden sich am markierten Kreis. Am 13. Mai 1947 brannte die Baracke, in der sich 20 weibliche Insassen befanden, nieder. Die aus Stein errichteten Män- nerbaracken dienten später als Personalgebäude für die 1949 an der Stelle, an der das Foto entstand, errichtete Kläranlage. Wir mussten große Löcher graben und als sie groß genug waren, mussten wir sie wieder mit Erde füllen. Die Wachen gingen nach draußen und rauchten Zigaretten, und wenn nur noch ein paar Zigaretten übrig waren, schob sie den Fensterladen bequem weit vom Stacheldraht weg, damit wir sie nicht erreichen konnten. Wir könnten dann mit Besenstielen herumliegen und versuchen, sie zu ergattern. Die Wachen waren darüber sehr amüsiert. Im Krokodillager hatten wir die Möglichkeit, kleine Theateraufführungen zu geben, und oft wurden die Wärter eingeladen, um unseren Auftritten beizuwohnen. Nicht legal, aber es hat funktioniert. Im Straflager konnten wir in dieser Richtung nichts unternehmen. Mehrere der anderen Mädchen befanden sich im Straflager, weil sie über den Stacheldraht hinweg sexuellen Kontakt mit Männern hatten. Nicht an allen Orten gab es zwei Reihen modernen Stacheldrahts, und mancherorts han- delte es sich noch um den alten Typ eines gewöhnlichen Zauns mit großen Maschen..

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