Hildegard - Deutsch
58 Das große Steingebäude im Lager am Jægervej 15–17 war Küche, Kantine und Kino. 1948 gab es Pläne, es in ein Altersheim oder eine Keksfabrik umzuwandeln. Das Gebiet wurde als Wohngebiet ausgewiesen und das Gebäude daher abgerissen. Normalerweise blieben die Wachen außerhalb des dreifachen Stacheldrahts, gelegentlich gingen sie aber auch innerhalb des Lagers auf Wachrundgang. Auf der vorherigen Seite unten sehen Sie Albert Jensen, wie er auf dem heutigen Jægervej steht. Auf dem gleichen Foto sehen Sie die Scheune am Jægervej 30. Später Kindergarten, Freizeitheim und jetzt Privatvilla. Das Lager Dragør war in ein Nord- und ein Südlager unterteilt. Auf der Karte ist Norden links. Die Verbindungsstraße zwischen den beiden Lagerabschnitten ist der heutige Jæ- gervej. In der Mitte zwischen den beiden Lagerabschnitten lagen Felder. Oft hatten die örtlichen Gärtner Probleme, weil es den Flüchtlingen gelegentlich gelang, sich her- auszuschleichen und Obst zu pflücken. Als das Lager im Sommer 1947 geschlossen wurde, bestand es aus 127 Gebäuden. „Uns war bewusst, dass sie mich in Sundby suchen und nach Dragørlej zurückschicken würden. Wir fuhren nach Odense und ich hatte schreckliche Angst, als wir mit der Fähre über den Großen Belt fahren mussten. Auf der Fähre gab es keine direkte Kontrolle, aber ich sorgte für etwas Aufsehen, da klar war, dass ich hochschwanger war. Wir lebten nur kurze Zeit in Odense, wo Ejler versuchte, Arbeit zu finden. Es hat nicht geklappt, also sind wir nach Nyborg gefahren.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDg2ODc=